Wenn Eltern sich scheiden lassen, benötigt einer der beiden oft einen Anwalt für Kindesunterhalt. Schließlich muss derjenige, bei dem die Kinder wohnen, für die Versorgung des Nachwuchses sorgen. Und das kostet nun einmal eine Menge Geld. Das Kind benötigt Schulsachen, neue Kleidung, Taschengeld und vieles mehr. Deshalb ist derjenige, bei dem die Kinder nicht ständig leben, grundsätzlich erst einmal zur Zahlung von Unterhalt verpflichtet. Und wenn sich dann dieser Elternteil zunächst weigert Unterhaltszahlungen zu leisten, muss der unterhaltsberechtigte Elternteil aktiv werden. Um zu seinem Recht zu kommen, gibt es verschiedene Wege.
Jugendamt
Sind die Kinder minderjährig, so sollte der Unterhaltsberechtigte zunächst einmal Kontakt mit dem Jugendamt aufnehmen. Die Unterhaltsvorschussstelle wird dann auch Antrag zunächst einen gesetzlichen Mindestunterhalt zahlen und versuchen, sich dieses Geld beim anderen Elternteil zurückzuholen. Sollte dieser nicht zahlungsfähig oder -willig sein, so häuft sich beim Jugendamt ein Schuldenberg mit Unterhaltsrückständen an. Diese Schulden müssen, wenn es der Gegenseite aufgrund einer veränderten wirtschaftlichen Lage wieder möglich ist, beglichen werden. Doch da dieser Unterhalt oft geringer ist als der, zu dem der andere Elternteil verpflichtet wäre, sollten Sie zudem auch die Beistandschaft beim Jugendamt beantragen. Diese hilft Ihnen dann dabei, Ihre Unterhaltsforderungen beim anderen Elternteil durchzusetzen. Die Beistandschaft wird mit dem zahlungsunwilligen Elternteil Kontakt aufnehmen und ihn auffordern, seine wirtschaftlichen Verhältnisse vollumfänglich offenzulegen. Aufgrund dessen erfolgt dann die Berechnung der zu zahlenden Unterhaltsleistungen.
Anwalt für Kindesunterhalt
Eine weitere Alternative ist zudem, einen Anwalt für Kindesunterhalt mit der Durchsetzung Ihrer Ansprüche zu beauftragen. Haben Sie eine Rechtsschutzversicherung oder sind Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse so schlecht, dass Sie Anspruch auf Kostenbeihilfe haben, dann bietet es sich an, diesen Fachanwalt zu nutzen. Er wird die Gegenseite anschreiben und ebenfalls zur Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse auffordern. Zudem wird er dann einen angemessenen Unterhalt einfordern. Sollte die Gegenseite darauf nicht eingehen, wird er beim Gericht eine Klage einreichen. Mit all diesen bürokratischen Dingen haben Sie dann relativ wenig zu tun. Kommt es dann aufgrund der Unterhaltsfeststellungsklage zu einer Gerichtsverhandlung, wird der Anwalt Sie begleiten und dem Richter die Gründe der Unterhaltsforderungen darlegen. Natürlich hat auch die Gegenseite die Möglichkeit, eigene Argumente für die Verweigerung der Zahlungen zu liefern. Der Richter wird dann nach Beweislage sein Urteil fällen. Gegen dieses Urteil können natürliche beide Seiten Revision einlegen und es bei der nächsthöheren Instanz überprüfen lassen.
Ab wann muss Kindesunterhalt gezahlt werden?
Derjenige, der zum Kindesunterhalt verpflichtet ist, muss Zahlungen nur dann leisten, wenn ihm dies auch wirtschaftlich möglich ist. Er muss zumindest noch seinen eigenen Lebensunterhalt gewährleisten können. Ihm steht ein gewisser Freibetrag zu, der unantastbar ist. Erst wenn seine Einkünfte höher als der gesetzliche Freibetrag sind, ist er zur Unterhaltszahlung verpflichtet.
Weitere Informationen zum Thema Anwalt für Kindesunterhalt finden Sie auf Webseiten wie z. B. von der Thiel & Schaefer Rechtsanwälte.